Warum der Nikolaus auch ein Freiheitsheld war


Alljährlich füllen Menschen am Nikolaustag Stiefel und Socken mit Leckereien, um anderen eine Freude zu machen. Gemäß christlicher Überlieferung ist der 6. Dezember der Todestag des heiligen Nikolaus von Myra. Dieser Bischof, der uns in der Neuzeit als Gabenbringer für Kinder bekannt ist, wird als wahrer Menschenfreund beschrieben. Mit Geld und Nahrungsmitteln unterstützte er finanziell Notleidende, zu Unrecht Eingesperrten verhalf er zu Freiheit und Gerechtigkeit. Die Hilfe erfolgte spontan und ohne viel Aufhebens. Nikolaus schenkte, weil er sich selbst reich beschenkt fühlte und dieses Gefühl von Glück und Freiheit an andere Menschen weitergeben wollte.

„Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit“, stellte bereits der athenische Politiker Perikles vor rund 2.500 Jahren fest. Die Sehnsucht nach Freiheit ist vielfältig: Sie reicht von der Beseitigung materieller, ideologischer und machtpolitischer Abhängigkeiten bis hin zur Überwindung innerer Ängste und Zwänge. Wenn wir unsere Lieben am Nikolaustag beschenken, pflegen wir eine Tradition, die in der Leidenschaft, Menschen aus einschränkenden Notlagen zu befreien und in ihrer persönlichen Entfaltung zu unterstützen, ihren Ursprung hat.

St. Nikolaus war somit auch ein Freiheitsheld, der uns daran erinnert, welches Kraft- und Glückspotenzial ein Leben in Freiheit bietet. In diesem Bewusstsein schmecken die süßen Gaben in den Stiefeln oder Socken noch einmal so lecker, finde ich.


Ihr

Peter Siemsen
Ortsvorsitzender und Gemeinderat der FDP Haar